Aktiv für mehr Artenvielfalt vor der eigenen Haustür

Vor Ihrer Haustür- Steinkauzprojekt

Junger Steinkauz  bei der Beringung
Junger Steinkauz bei der Beringung

Steinkauz und Streuobstwiese

Leuchtturmprojekt der NABU Ortsgruppe Fechingen- Kleinblittersdorf


Hintergrundinformation Steinkauz:

Deutschlandweit ist es heute schlecht bestellt um den kleinen Eulenvogel. Die Rodung alter Obstbäume im Rahmen von Flurbereinigungsmaßnahmen führten zu Wohnungsnot für unseren kauzigen Freund: Baumhöhlen in alten knorrigen Obstbäumen, die der Steinkauz so dringend als Quartier benötigt, wurden Mangelware. Aber auch die Nutzungsaufgabe der Streuobstwiesen, die Intensivierung der Landwirtschaft und die damit verbundene Verringerung des Nahrungsangebotes verschärfen seine Situation zusätzlich.

Geradezu ideale Lebensbedingungen findet der Steinkauz jedoch in den südlichen Teilen des Bliesgaus, dort, wo traditionell genutzte Streuobstwiesen das Landschaftsbild prägen. Mit einer Größe von ca. 22 cm und einer Flügelspannweite von 55-60 cm ist er die kleinste Eulenart. Freilebende Steinkäuze erreichen ein Höchstalter von ca. 9,5 Jahren, Steinkäuze in Gefangenschaft werden bis zu 18 Jahren alt. Leider sterben über die Hälfte der Jungvögel im ersten Jahr. Männchen und Weibchen sind gleich groß und leben häufig in einer Dauerehe über Jahre an einem Brutplatz zusammen. Nach einer Brutzeit von 3- 4 Wochen schlüpfen im Frühsommer die Jungen, die dann nach einem Monat im Nest schon fliegen können, jedoch noch ca. 2 Monate mit Kriechtieren, Insekten und Kleinnagern von den Eltern versorgt werden. Dann werden Sie von den Eltern vertrieben und müssen sich ein eigenes Revier suchen.

Der Bliesgau beherbergt rund 80 Prozent des saarländischen Vorkommens des Steinkauzes und trägt deshalb eine ganz besondere Verantwortung. Doch nicht alleine die traditionelle Nutzung der Streuobstwiesen  sichert den Lebensraum der Mini-Eule.

 

So können Sie persönlich dem Steinkauz helfen:

  • Wenn Sie Besitzer einer Streuobstwiese sind: pflegen Sie diese, ernten Sie das Obst! Lassen Sie alte höhlenreiche Obstbäume stehen und sorgen Sie für eine regelmäßige Mahd.
  • Wenn Sie keine Streuobstwiese besitzen: konsumieren Sie regionale Obstprodukte wie bspw. Apfelsaft, Apfelsecco, Apfelschnaps. Durch gezielten Konsum regionaler Produkte sichern Sie die extensive Nutzung der Streuobstwiesen.

Maßnahmen des NABU Fechingen Kleinblittersdorf:

  • Umsetzung durch Motivation der Grundstückseigentümer die Streuobstwiesen wieder zu nutzen
  • Freischneiden verbuschter Streuobstwiesen durch Ehrenamtliche, Vereinsmitglieder, Unterstützung/Bereitstellung von Geräten
  • Schnittkurse
  • Information der Grundstückseigentümer über die ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen als eine der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas
  • Nutzung des Obstes zum Eigenbedarf, Angebot für die  Verarbeitung zu Apfelsaft
  • Anbringen von speziellen Nistkästen, Brutkontrolle, Beringung und Nistkästenreinigung des Steinkauzes
  • Aufzucht und anschließende Wiederauswilderung des Steinkauzes in freigestellten Streuobstwiesen

 

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Bauanleitung Pendelkasten für Steinkauz
Bauanleitung Pendelkasten zum Download
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